Just the two of us

Groundspeak Premium Member sibuk played Just the two of us

5 stars

Oh Mann, wie lange habe ich diese Herausforderung schon vor mir hergeschoben! Seit Ewigkeiten steht er auf dem Programm, aber ich hatte doch irren Respekt davor. Wie mache ich’s am besten? Mit dem Auto anreisen, damit bloß keine Kraft für die Anfahrt drauf geht? Oder mit dem Rad, damit man schon mal schön warm ist? Alleine, damit keiner es merkt, wenn’s nicht reicht? Oder vielleicht gemeinsam mit kadett, sodass wir uns gegenseitig antreiben können?
Tja, und so habe ich die Aufgabe immer weiter vor mir her geschoben, statt es einfach mal zu probieren. Und in den letzten Wochen auch immer mal wieder halbherzig versucht, Lupid zu motivieren; aber so richtig wollte die Aussicht auf ein Wettrennen den Berg hinauf nicht zu Begeisterungsstürmen führen.
Aber heute war es dann plötzlich doch so weit. Eigentlich wollten Lupid und ich uns nach der Arbeit einen gemütlichen Abend im Freibad gönnen. Dank des mittelprächtigen Wetters gab’s ne kleine Radtour als Alternativprogramm. Naja, und was ist die beste Alternative zu „faulem im Gras liegen“? Offensichtlich „sich mit dem Rad den Berg hochquälen“
Also erst mal gemütlich mit dem Rad von HG aus zum Start. Aber nein, sogar NOCH weiter, bis zum Parkplatz mussten wir fahren. Was für eine Verschwendung. Ich war doch schon warm (im Gegensatz zu Lupid, die eher stöhnte: wie soll ich denn jetzt schnell den Berg hoch, ich bin noch gar nicht richtig warm). Aber egal, musste halt sein. Am Parkplatz dann ein paar mal die Cartridge gestartet um auch ja alles genau zu lesen und nichts zu verpassen – und dann ging’s los!
Gemütlich zurück rollen, Abbiegen zum Start – und dann wurde es Ernst. Tempo aufbauen, ohne sich anzustrengen – offensichtlich nicht meine Stärke. Und dass es so schnell steiler wird hatte ich nicht erwartet. Mit Lupid Seite an Seite ging es trotzdem zügig voran, wobei mich doch langsam die Angst beschlich, dass unser Tempo zumindest für mich etwas zu hoch war.
Nach etwa der halben Zeit fühlte ich mich wieder in meine Studienzeit zurückversetzt. Die Relativität von Raum und Zeit machte mir zu schaffen. Wobei ich eigentlich gelernt habe, dass bei hohen Geschwindigkeiten die Effekte größer werden. Hier wurde ich aber immer langsamer und trotzdem dehnten sich Zeit und Raum nahezu bis ins unendliche. Ich muss uns wohl in eine Raum-Zeitblase mit seeehr geringer Lichtgeschwindigkeit manövriert haben! Das Ende der Strecke wollte einfach nicht auftauchen – statt dessen wurde es immer steiler, und statt weiter neben Lupid her zu fahren fand ich mich plötzlich hinter ihr und musste meine letzten Kräfte mobilisieren um nicht abgehängt zu werden.
Doch dann sah ich endlich die Abzweigung zur Pelagius-Hütte, und es war noch ausreichend Zeit: Freude und Erleichterung wollten sich breit machen – doch dann erkannte ich, dass es nur ein anderer Weg war, der auf unseren stieß. Aaargh!! Als die Restzeit auf meinem Display dann eine 1 vorne zeigte war ich kurz davor mein Oregon an Lupid weiterzugeben und einfach aufzuhören. Statt dessen wurden die allerletzten Kräfte mobilisiert und nun erschien auch endlich die Hütte, ich kämpfte mich wieder neben Lupid und hoffte auf das erlösende „du hast es geschafft“ – und das kam dann auch tatsächlich: Freude und Erleichterung machten sich breit, fast hätte mein Atem nicht mehr gereicht auch Lupid die frohe Kunde zu bereiten ;)
Und dann war erst mal ein viertel Stündchen nötig um langsam wieder den Puls und den Atem auf ein normales Maß zu drücken (wobei Lupid schon nach einer Mintute wieder so aussah, als ob es jetzt ruhig weiter gehen könnte). Dabei machte sich ein angenehmes Glücksgefühl und eine tiefe Zufriedenheit breit – geschafft, und das sogar knapp unter den angedrohten 10 Minuten.
Vielen Dank, Alf, für diese Ausschüttung von Glückshormonen!
Das Suchen der Dose haben wir uns für heute dann gespart, da wir lieber in die andere Richtung weiterfahren wollten – eine schöne kleine Tour zur Saalburg und zum Herzberg lag noch vor uns.