Bunker 58 Reloaded GC615K3
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Nein, richtig Zombie-Serien-typisch war das Wetter heute nicht. Aber als die Seuche dereinst ausbrach, beschränkte sie sich natürlich nicht auf das subtropische Klima von Atlanta, Georgia. Nein, wir sprechen nicht ohne Grund vom World War Z : Irgendwann erreichten die Untoten auch Europa. So mancher Zeitgenosse meinte sogar, sie hätten jahrelang unauffällig mit uns zusammen gelebt, bevor sie bissig wurden; man hätte sie morgens in U-Bahnen und tagsüber in Behörden beobachten können. Wie dem auch sei, heute war es nicht heiß und sonnig, sondern kalt und regnerisch, und die Gegend war wie ausgestorben (passenderweise). Und so schlich ich über menschenleere Plätze, durch zerfallende Ruinen, an bröckelnden Mauern entlang, wissend, dass sich das endgültige Ende nur hinauszögern, aber nicht vermeiden lässt. Doch nicht nur die Untoten, auch die Hoffnung ist unsterblich, und der Bunker lockte mit einigen Tagen trügerischer Sicherheit. Zwar ist die Zivilisation schon vor etlichen Monaten zusammengebrochen, aber die Satelliten umkreisen den Planeten weiterhin, als ob nichts geschehen wäre. So konnte ich den Eingang (also den Ausgang) nach einer knappen Stunde entdecken und problemlos öffnen. Schon erstaunlich, mit welch' primitiven Mitteln man die Zombies aussperren kann – offenbar kommen die Untoten selbst mit einfacher Mechanik nicht klar. Für mich dagegen bedeutete dies den ersten Erfolg des Tages. Ich habe das Blech mit einem fetten blauen Kreuz gekennzeichnet, womöglich befinden sich noch weitere einsame Überlebende in der großen Stadt. Große Dankbarkeit empfinde ich für den unbekannten Erbauer dieses Bunkers, auch, wenn er aller Wahrscheinlichkeit nach schon längst nicht mehr unter den Lebenden weilt und ruhelos durch die Straßen schlurft.